Visitkarten für die Mitarbeiter der Behörde

Ich habe mich vor einiger Zeit dafür eingesetzt, dass alle Mitarbeiter in unserem Haus Visitkarten bekommen. Das hört sich wahrscheinlich nicht besonders außergewöhnlich an, aber ich arbeite in einer Behörde, da ist es schon wieder nicht selbstverständlich, dass man Visitkarten hat. Ich wurde in der Vergangenheit immer wieder von Publikum gefragt, ob ich ihnen eine meiner Visitkarten geben könne. Ich musste darauf regelmäßig antworten, dass ich leider nicht im Besitz von Visitkarten bin. Natürlich verstehen wir uns als Dienstleister, Erreichbarkeit wird bei uns auch immer ganz groß geschrieben. Aber wenn man mal genau hinsieht, funktioniert das in der Praxis dann leider nicht so wie die Theorie es vorgibt. Ich dachte, dass Visitkarten auf jeden Fall die Probleme der Erreichbarkeit teilweise lösen könnten. Ein nächster Punkt ist, dass die Menschen gerne eine persönliche Betreuung erfahren und wissen wollen, an wen sie sich zukünftig wenden können. In diesen Fällen sind sie beruhigt, wenn sie das Büro mit einer der Visitkarten verlassen. Mit dieser Idee marschierte ich zu unserem direkten Vorgesetzten.
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Ich erläuterte ihm genau diese Gedanken bezüglich der Vorteile der Visitkarten und wartete nun gespannt auf seine Reaktion. Manche Chefs fassen solche Verbesserungsvorschläge ja manchmal auch als Kritik auf. Mein Chef jedoch zum Glück nicht. Er fand die Idee mit den Visitkarten super und sagte gleich, er wolle aber auch welche haben. Er meinte, der Etat würde das noch spielend hergeben. Er rief den Leiter der Beschaffungsstelle hinzu und wir besprachen tatsächlich noch vor Ort und Stelle, wie viele Visitkarten das Haus bräuchte, welche Angaben darauf Platz finden müssten und wo wir die Visitkarten bestellen wollten. Hier war der Kollege von der Beschaffungsstelle gefragt, das Einholen von Angeboten ist ja immerhin sein Job. Die Bestellung erfolgte nur wenige Tage danach. Ich freute mich, dass meine Idee nicht nur gut ankam, sondern sogar in die Tat umgesetzt wurde. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Als die Visitkarten dann verteilt wurden, waren alle Kollegen begeistert. Mein Vorgesetzter lobte mich sogar nochmals für die Idee und mein Engagement. Das Publikum profitiert nun auch davon, dass sie einen Namen und eine Telefonnummer als Kontakt haben.