Mein Freund hat sich jetzt auf sein heißgeliebtes Auto einen Spotlack auftragen lassen. Bereits im Vorfeld hat er über nichts anderes mehr gesprochen als über die anstehende Lackierung mit Spotlack. Ich hatte natürlich zunächst überhaupt keine Ahnung, was solch ein Spotlack bewirkt und was eigentlich so toll an diesem Zeug ist, aber für meinen Freund war es anscheinend die Erfüllung all seiner Träume. Es war unglaublich, aber man konnte auch mit keinem anderen ein normales Wort wechseln, denn auch die freuten sich so sehr auf den Spotlack, den das Auto meines Freundes verpasst bekommen würde. Das ist doch total verrückt. Ich freue mich auch für meine Freundin, wenn sie mir stolz neue Schuhe präsentiert, aber die Freude ist in der Regel eher kurzweilig. Der Tag, an dem der Spotlack dann aufgetragen werden sollte, war für die Jungs der größte Tag ihres Lebens, das konnte man jedenfalls meinen.
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Mein Freund war auch recht sauer auf mich, als ich einen blöden Spruch dazu ablieferte, dass ja offenbar der Weltfrieden von diesem Spotlack abhinge, wenn so ein Wirbel darum gemacht werden würde. Er meinte nur, ich hätte von so etwas halt keine Ahnung. Das stimmte, das wollte ich auch gar nicht. Als sie dann mit dem Wagen vom Lackieren zurückkamen, staunten alle über den Spotlack, sie standen stundenlang um das Auto rum und freuten sich. Ich hätte mit einer frisch rasierten Glatze danebenstehen können, es hätte meinen Freund nicht im Geringsten interessiert. Der Fokus lag einzig und allein auf dem Spotlack. Normalerweise bringe ich großes Verständnis für sein Hobby auf, aber diese Geschichte mit dem Spotlack ging mir langsam eine Spur zu weit. Als endlich alle weg waren, sagte er mir dann, dass die Lackierung mit dem Spotlack so teuer gewesen sei, dass wir dieses Jahr nicht in den Urlaub fahren könnten. Das war seit drei Jahren mein größter Wunsch und er hatte es mir versprochen. Ich packte also meine Sachen, verließ ihn und fuhr alleine in den Urlaub. Bei allem Verständnis ging so ein Verhalten einfach zu weit, so etwas darf man sich nicht gefallen lassen. Aber ich machte mir keine Sorgen um ihn, er hatte ja noch seinen heißgeliebten Spotlack.
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Dennis Schmidt | Shirtexperte bei Shirtfabrik24