Abschlusszeitungen gehören zum Schulabschluss, wie die Mutter zum Kind. Es geht einfach nicht ohne. Eine Diskussion in unserem Jahrgang kam zu diesem Ergebnis. Vielleicht fragt sich jetzt der eine oder andere, warum es zu einer Diskussion über Abschlusszeitungen gekommen ist. Davon werde ich erzählen.
Um Kosten zu senken und die allgemeine Arbeitsbelastung vor dem Abschluss zu verringern, regte ein Kreis von Mitschülern an, dass man doch so etwas wie Abschlusszeitungen gar nicht brauchen würde. Der Aufwand für diese Schriften wäre doch sehr hoch und man würde auch nichts wirklich Brauchbares darin zu lesen bekommen. Abschlusszeitungen brächten doch sowieso nur das übliche Blabla über die Schüler hervor, was aber heute jeder in irgendwelchen Netzwerken im Internet nachlesen könne. Demnach könne man sich diesen Aufwand sparen und seine Zeit und Energie in andere Projekte stecken, beziehungsweise mehr lernen.
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Es gab auf diese Anregung hin sogar einige Leute, die hier zustimmten. Die Mehrheit erklärte jedoch, dass man Abschlusszeitungen nicht einfach weglassen könne. Die Gründe dafür waren recht vielseitig formuliert, gingen jedoch alle in die gleiche Richtung. Die Pro-Seite argumentierte, dass Abschlusszeitungen einen wichtigen Beitrag für den Abschluss liefern würden. Auch wenn der Nutzen zur Sekunde nicht immer erkennbar wäre, würde sich in der Zukunft der unschätzbare Wert dieser Sammlung der Mitschüler zeigen. Nur in diesen Abschlusszeitungen könne man noch einmal die Erinnerungen an die verschiedensten Menschen, die einen in der Schulzeit begleitet haben, wachrufen und behalten. Internetforen ändern sich und gehen gelegentlich unter, Papier jedoch lebt eine lange Zeit und bleibt bei etwas persönlicher Achtsamkeit erhalten. Viele Mitschüler berichteten in diesem Zusammenhang davon, wie ältere Geschwister des öfteren die Abschlusszeitungen hervorholten und darin blätterten. Keiner dieser ehemaligen Schüler sagte dabei, dass man eigentlich die Abschlusszeitungen nicht gebraucht hätte, sondern freute sich, wieder mal in Erinnerungen zu schwelgen.
Die Argumentation der Pro-Seite überzeugte und die Mehrheit entschied, dass Abschlusszeitungen zu einem Schulabschluss unbedingt dazugehören würden und ein Abschaffen nicht in Frage käme. Das Positive an der ganzen Diskussion über die Abschlusszeitungen war, dass plötzlich eine große Gruppe von Schülern ihre Bereitschaft erklärten die Sache in die Hand zu nehmen. Vielleicht war das ja auch der Hintergedanke dieser ganzen Aktion.
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Dennis Schmidt | Shirtexperte bei Shirtfabrik24